Publikationen
Menschen, die plötzlich nicht mehr da waren - Jüdisches Leben in Hamburg-Blankenese
Hrsg. von Friedemann Hellwig, Frauke Steinhäuser, Alan Kramer, Petra Bopp
ca. 782 Seiten, 190 Abbildungen, Hardcover, 16,5 x 24 cm, 38 €
Dölling und Galitz Verlag
ISBN 978-3-96060-701-4
Schon seit dem 19. Jahrhundert lebten viele Jüdinnen und Juden in dem "idyllischen Strandort" Blankenese - so die Malerin Alma del Banco, der Unternehmer Julius Asch, die Haushaltshilfe Ilse Silbermann oder der Lehrer Josef Feiner. Sie kauften in der Bahnhofstraße ein, badete in der Elbe, besuchten das Café Schuldt oder den Süllberg. Ihre Kinder gingen auf die örtliche Volksschule, und im jüdischen Erholungsheim "Wilhelminenhöhe" pries Rabbiner Joseph Carlebach die "unendliche Schönheit der Elbe". Doch die Idylle trog. Schon 1930 gehörte das "Nizza an der Elbe" reichsweit zu den Hochburgen der NSDAP und nach der Machtübergabe 1933 änderte sich das Leben für die jüdische Bevölkerung schlagartig. "Die Juden haben unsere Aufforderung, Blankenese zu verlassen, immer noch nicht verstzanden. Verschwindet!", stand drohend auf einem Plakat. Hachscharah-Einrichtungen bereiteten junge Jüdinnen und Juden auf die Auswanderung nach Palästina vor. Doch dann begannen im Oktober 1941 die Deportationen, allein 36 Stolpersteine erinnern heute an die Ermordeten aus Blankenese. Nach Kriegsende wurde der Elbvorort Zufluchtsstätte für überleb ende jüdische Kinder und Jugendliche. Diese erste Gesamtdarstellung jüdischen Lebens in Blankenese beschreibt, wie sich der Alltag ab 1933 für die dort wohenden Jüdinnen und Juden veränderte, wie sie bedroht und ausgeschlossen wurden, aber auch wie sie versuchten, sich selbst zu behaupten. Das Buch thematisiert zudem die verschiedenen Formen der Einnerungskultur im Stadtteil und lässt heute im Stadtteil lebende Jüdinnen und Juden über ihre Erfahrungen mit aktuellem Antisemitismus sprechen.
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Verschweig uns nicht. Nachdenken über Julius Asch in Blankenese
Gisela Dulon, eine frühe Mitstreiterin im Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in
Blankenese, hat für sich das Herrenhaus Marienhöhe und seine Geschichte entdeckt: die
dort wirkenden Menschen und unter ihnen Julius Asch, den erfolgreichen Unternehmer und
Bewohner Blankeneses. In der Marienhöhe richtete er ein Ferienlager für jüdische
Jugendliche in Hamburg ein. 2003 hat Gisela Dulon dazu eine kleine Veröffentlichung
vorgelegt, die schon längst vergriffen ist und deshalb hier zugänglich gemacht wird. Darin
zeichnet die Autorin das Leben Julius Aschs nach, den unerträglichen Druck der
NS-Behörden auf ihn und seine hoffnungslose Lage. In den ersten Tagen das Jahres 1939
suchte er den Freitod in der eisigen Elbe.
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Von der Richard-Dehmel-Schule zur Gorch-Fock-Schule. Die Geschichte einer Umbenennung
Am 29. August 1929 bekam Blankenese eine neue Volksschule. Der Neubau in der heutigen Karstenstraße erhielt den Namen Richard-Dehmel-Schule. Im Januar 1937 wurde die Schule in Gorch-Fock-Schule umbenannt. Für die Nationalsozialisten war der Name Richard Dehmel untragbar geworden, weil dessen Frau Ida Dehmel eine Jüdin war.
Die Hintergründe der Umbenennung sind aus dem öffentlichen Gedächtnis mehr oder weniger verschwunden. Auch die Schule selbst erinnert heute nicht mehr daran.
Ein spektakulärer Fund im Staatsarchiv und weitere erstmals gesichtete Dokumente machten es möglich, die Umbenennung der Schule detailgenau zu rekonstruieren. In der Absicht, eine Diskussion darüber anzustoßen, wie dem Ehepaar Dehmel das ehrende Andenken gewährt werden kann, das ihnen damals verwehrt wurde, legt der Verein die Ergebnisse in einer Broschüre vor.
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Kirschen auf der Elbe - Das jüdische Kinderheim Blankenese 1946 - 1948
Ein besonderes Kapitel Blankeneser Geschichte taucht in dem 1996 in Israel auf Hebräisch erschienenen Buch auf, dessen deutsche Übersetzung der "Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese" herausgibt. Das Buch enthält Erinnerungen von damaligen Betreuern und Kindern an das "Warburg Childrens Health Home" auf dem Kösterberg, in dem von 1946 bis 1948 jüdische Kinder, die KZ und NS-Verfolgung überlebt hatten, gepflegt wurden, bis sie nach Palästina/Israel auswanderten.
KLAUS SCHÜMANN VERLAG
ISBN 3-9810907-5-6, 978-3-9810907-5-8
Preis: 12,80 Euro
Eine Besprechung des Buches finden Sie auf www.socialnet.de
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Cherries on the Elbe - The Jewish Children's Home in Blankenese 1946 - 1948
Im Januar 2013 ist endlich die Übersetzung von "Kirschen auf der Elbe" im Hartung-Gorre Verlag Konstanz erschienen und im Buchhandel erhältlich. Die Erinnerungen der "Kinder von Blankenese" werden nun auch Leser in England und den USA finden können - ein Desiderat.
Taschenbuch: 230 Seiten
Verlag: Hartung-Gorre; Auflage: 1., Aufl. (2. Januar 2013)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 3866284284
ISBN-13: 978-3866284289
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